Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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In der Regel beſteht der Anzug eines Albaneſen aus eng anliegenden grob gewebten weißen Schafwollhoſen, die in Skutari, in Merdita und im Gebiete der Stämme des Dukadſhin T\chak\<ir genannt werden, und aus einer weißen, D\hamadan genannten Foppe. Beide ſind mit ſchwarzen Borten verſchiedenartig ausgenäht Und weiſen hiedur<, wie Baron Nopcza (dem ih hier folge) fonſtatiert, oft auf die Stammesangehörigkeit ihres Trägers hin. Unter dem Dſchamadan wird in manchen Fällen ein grobleinenes Hemd, über dieſem eine ſchwarze, furzärmelige di>éwollige Weſte mit herunterhängendem, gefranſten Rückenbeſaß geiragen. Die Opanken ſind von derſelben Art, wie die in Bosnien üblichen; an Stelle des Fez trägt der Albaneſe eine weiße, runde Filzkappe (Kſul). Jn Mer= dita trägt man häufig auh eine mantelartige Do la m a; charakteriſliſ< für Merdita iſ ferner ein auffallend dier Rückenbeſay an der Weſte (Dſchurdin). Hie und da findet man auch einen: langen, weiten und mit Kapuze ver-

ſehenen Mantel (Talagan). Im Süden Albaniens herrſcht ‘die Fuſtanella vor; im Gebiet von Puka fann man im ‘Winter häufig Leuten begegnen, die über allen anderen Kleidungsſtücken eine aus einem Schaſpelze gefertigte, ärmelloſe, vorne offene Art Weſte tragen, deren Pelzſeite nah außen gekehrt iſt. Jn Merturi und in Nifaj ſind die Aermel des Dſhamadan am oberen Teile, von der Achſelhöhle bis zu den Ellenbogen, niht nur der Länge nah geſchlizt, ſondern ſogar etwas ausgeſchnitten, ſo daß man die Arme herausziehen und die Aermel loſe herunterbaumein laſſen kann. Wo kein Talagan getragen wird, da ſhlägt man bei Regenwetter den herabhängenden Rüttenbeſaß des Dſchurdin hinauf und verwendet dieſen derart als Kapuze. Beim Stamme der Klemen ſind an Stelle des Kſul im Sommer und im Winter große, weiße, leinene Kopftücher üblih, die dem Träger ein ſehr friegeriſches Ausſehen geben. Jn der Malcija ſind die