Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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Dieje Empfängnipfähigkeit ift innere Seelen-KzaltationsRraft-Alnnäherung zu göttlihen Gefühlen, — höherer Seelenzuftand. 33. Seelenfortjreitung.

Are Stkenntniß fängt von Selbftgefühl-an; wie näher man Jid) Eennt, wie tiefer man in ji dringt, wie mehr man jic) fennen lernt; das heißt, wie reiner man jeine Natur einjieht, und darnady handelt, defto reiner wird unjere Kenntniß von den äußern Dingen und ihrem Urjprunge.

Ale Srkenntniß muß vom Willen geleitet; alles Wifjen vom Sepn erwärmt werden, jonft bleibt es eitler Wortframm. Wo dieje Wärme fehlt, da it feine wahre Erfenntniß.

Der Wille muß zuerjt gelenkt und zum Guten geneigt werden.

Allein diejes wird nicht dur) Worte bewirkt; nicht durch falte Lehren und Sentenzen, die das Herz nicht treffen.

In That und Leben, im Geifte und Werden befteht die Kraft unjerer Seele, der Sunfe der Gottheit, der in uns liegt. Ahmen wir ihm nad, jo nähern wir uns jeiner Natur.

Spredt, jorjeht, declamitt nidyt mit dem 3öglinge über die Gottheit. .

So ojt ihr jeinem Derjtande zu hohe Begriffe aufdringen wollt; jo oft ihr nicht einjeht, daß alle Lehre vom Willen anheben müjje, werden die verfehrteften Solgen in eures 3öglings Begriffen eure jaljhe Methode ftrafen.

Durd Gewohnheit und Bepjpiel leitet das Herz zum Tempel der Qugend hin; lehrt es die Pflichten der Menjchheit ausüben, und am andern lieben. Madyt es ihm zur jüjjen, erquidenden Gewohnheit werden.

Öildet den Sögling zum reinen Menjden, dann habt ihr eine Quelle zur £rfenntniß Gottes in jein Herz gelegt, die nie verjiegt.

Wenn er diejen Sunfen einmal fühlt; wenn er anfängt ein moralijhes Wejen zu werden; wenn diejer Wille, diejes Herz, dieß Gewijjen in ihm rege gemacht worden, und ihn