Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

73

jeine Derhältnijje gegen Gott jühlen macht, dann ift es Seit, feinen Blid aus dem Innern auf die Gegenftände der Natur zu lenken, im Bude der Schöpfung lefen, und in den Werfen die allmächtige Hand des bildenden Schöpjers erfennen zu lernen.

in Herz zu diejen Gefühlen vorbereitet, gerührt über die Schönheiten der Schöpfung wird die Stimme der Natur nit mißfennen, die laut ruft: £s ift ein Gott!

£r ift dann empfänglid für die Offenbarung der Natur; er fühlt den Widerjpruh diejes Alles ohne Drönung, und dieje Ordnung ohne erjte Urjahe zu denken; er begreift, daß, da es Wejen geben muß, daß eines jrüher war, als jie jelbit.

Rede mit Rührung von diefem Wejen; von der Nothwendigkeit jeines Dajepns, vom Trojte des Glaubens an ihn. Dieje Seyerworte werden ihm unauslöjhlid jepn.

Sag ihm, was es jey, Gott aus jeinen Werfen erkennen, und die Natur wird ihm ein Spiegel jeiner Allmadht werden; vor allem aber reinige jeinen innern Sinn.

Die Erfahrung lehrt den Weijen, daß er Gott immer näher tömmt, je lauter die Stimme des Gewijjens in ihm wird, und ihn zum Guten mahnt.

Der Welje erkennt, daß diejer Sinn, wie alle andere, mit ihm geboren wird; daß er ihm alles zu danken habe.

Richt Worte, nit Spfteme, nicht dogmatijhe Dorierijten lehrten den Weijen, was Gott jey; jein Sinn, jein Herz fühlte das große Bedlrjniß. Diejes Herz, diejer innere Sinn 309 ihn zu Gott, und je mehr er diejem Genius folgte, dejto glüdliher, Gott ähnliyer ward er — Nidyt durd Worte, durd) That, Leben, Handlung.

Objhon jeder Menjh mehr oder minder zur £rfenntniß Gottes gelangen muß, jo fömmt dody viel darauf an, in wel: hen Umftänden er lebt, welche innere Bejhhaffenheit jeine innere Constitution hat; ob jein Geiftesblid rein und frey jey, oder eine gährende Midhung jhädliher Leidenjchaften ihn hindert, den Nebel der Sinnlicykeit jrüh zu durchdringen.

Nie kann der Glüdlihe der Dorjehung genug danken, den fie in jolhe Derhältnijje jehte, die dem Wadsthume jeines geiftigen Lebens jo günftig find, als ein jrucdhtbarer Boden und milder Srühlingshaud der feimenden Blume.