Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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<s giebt Gradationen der Erfenntnijje. Am mindejten erfennt der, der durch die Sinne erkennt; höher der, der durch) den Geift erfennt; am hödhjten erkennt der, der durdy Gott er: fennt. Daher wird Gott die Wahrheit, der Weg und das Leben genannt.

Da der Menjh nur jußzepive Sähigkeiten bejitt, zur Doll fommenbeit fortzujchreiten, jo muß in ihm die Rrajt des Tmporihwingens, des Sortjchreitens nothwendig als ein Wejensgejeh liegen, und diefe Rrajt der Emporjhwingung ift derWille. Durch den Willen allein wird er ein aktives Gejhöpf; er würde blos leidend (pajjiv) ohne Willen jepn; der Wille it daher die Stuffenleiter zur £rfenntniß.

Mit jeder Derbejjerung jeines Willens tritt er einen Stafjel höher zur Gottheit, empfängt helleres Licht, und entjernt ic) vom Irrthume, der im Sinnliden liegt.

37. lleber den Willen.

Der Wille ift die Solge der £rfenntniß; er verhält ji nad) dem Grade der Krfenntniß.

Sinnlihe Zrkenntniß bringt jinnlihen Willen, und geijtige Zrfenntniß geijtigen Willen hervor.

Der jinnlihe Wille hat zu jeiner Entjtehungsurjahe die Selbft- und Weltliebe; der geijtige Wille die Gottes- und Nädyjtenliebe. Gott erkennen zu juchen, ift daher das nothwendigjte Be: ftreben des Menjhen, um jein Wollen zu verändern, denn nur die Deränderung des Willens vom jinnlihen in geiftigen it Annäherung.

Gott, der als ein Geift für unjre Organe unbegreiflic jeyn würde, theilt ji) uns dur) die Natur mit; er bedient jidy diejes Organs, uns jein Dajepn zu verkünden, und reitt durch Wohl: thaten unjere Neugierde, den Urheber der jchönen Dinge zu kennen, die er jhuff; und daher richtete er es jo ein, daß der Mille die erjte Solge der £rfenntniß wird.

Wie wir gejagt haben, kann der Menjd jinnlich erkennen, und jinnlid wollen; geijtig erkennen und geijtig wollen.

Pjlügerverlag, „Magie”, II 6