Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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unjers Willens; und die Reinheit unjers Wollens verhält jid) nah der Afimilation unjers Willens mit dem Willen der Gottheit.

£s ift nichts ohne Wirkung und Gegenwirfung; die Erkennt: niß wirkt auf den Willen; der Wille wirft auf die Erfenntnig, und nad der Bejhaffenheit der Gegenwirfung des Willens ver: hält jich die zukünftige Gradation der £rfenntniß.

Wenn das Wollen nicht auf den erjten Grad der geijtigen Zrfenntniß zurüdwirkte, jo hätte das Zırfennen feine Sortjhreitung; jo aber verjtärkt ji) das fünftige Erkennen durdy die Rüdwirkung des Willens, und dann aud) wieder das zukünftige Wollen durdy das zukünftige Erkennen.

£s werden einige denken, es liegen Widerjprüdhe in diejen Sähen; aber man zergliedere jie genau, und man wird feine Widerjprüche finden, denn obwohl nur der Wille die Folge der Zrfenntniß ijt, jo führt doch nur das Wollen zur Erfenntniß, denn man muß nicht vergejjen, daß der Menjcy erjt jinnlich, und alsdann geiftig will, und daß es Willensfräfte und Willenstriebe giebt.

Der Menjcd will immer das Gute, und ergreift nur das Böje als ein Scheingut.

Sein Wollen jinnlihen Gutes jührt ihn zum Naddenfen über geijtiges Gutes, und wird daher der erjte Grund zum geifigen £rfennen.

Sängt der Menjd einmal an geiftig zu erkennen, jo verändert ji) aud) jein jinnliher Wille in geiftigen. Aus diefjem Grunde bejteht die erjte Stufje des geiftigen £rfennens, in der größten Reinheit des jinnlihen Wollens, weil dieje Reinheit ihn zum geijtigen Erfennen fähig madıt.

Run jrägt jih: ijt denn finnlihes Wollen nit ebenfalls die Solge des jinnlihen Erfennens! Und wenn der Menjch nur grob Jinnlih erfennt, jo fann er ja aud nur grob finnlih wollen!

sd beantworte diejen Zinwurf: Man muß das Wollen oder den Willen von der Determination des Willens unterjheiden; oder das Wollen in jeinem Werden von dem Wollen in jeinem Sepn.

Das Wollen in jeinem Werden liegt in uns vor der Erfenntniß, und ift Willenstrieb; das Wollen in jeinem Seyn wird duch die rfenntniß erjt beftimmt, und ift Willensbeftimmung, Solge der £rfenntniß.