Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Novelle von Fedor v. Zobelti, 159

„Voilà, wir haben gezeigt, was wix fönnen,“ ſagte ex in humoriſtiſhem Tone, „„herrlih, etwas dunkel zivar, aber ſonſt re<t wunderbar‘! Wollen Sie niht au< den Pegaſus beſteigen, gnädige Frau ?“

„Jh fürchte, die Sprünge des Pegaſus, wollten mein Mann und ih ihn beſteigen, würden gemeingefäßhrli<h erden,“ gab Erna zurü>; „wir begnügen uns mit der einfachen Namenseintragung, das dürfte unſchädlicher ſein.“

Man trat wieder auf die Plattform des Felſens. Azurblau ſtrahlte der Himmel herab, nur im fernen Weſten hatten ſi einige weiße Wölkchen zuſammengeſchoben und ruhten dort wie eine Flo Schnee auf einer blauen Glodenblume. :

Baron De>ern deutete nach dieſer Richtung hinüber.

„Wenn wir, tie beabſichtigt war, noch eine erfriſchende Gondelfahrt unternehmen wollen, dürfte es Zeit ſein,“ ſagte er. „ZJ< kenne das Meer und den Himmel, und mix ſcheint, als ſei jenen harmloſen Wölfchen nicht recht zu trauen. Vielleicht haben wir gegen Abend ein Gez witter zu erwarten.“

„Dann laſſen Sie uns eilen,“ ‘warf Frau v. Doning ein, „i ſehne mi<h wirfli< nach einer fühlenden Gondel= fahrt. J< hätte auc gern die „blaue Grotte‘ fennen ge= ſernt.“ i „Davon rathe i für heute entſchieden ab! Sie wiſſen, daß der ſ<male Zugang zur „grotta azzurra“ nux bei ruhigſtem Wetter und bei tiefem Meeresniveau paſſirt wer=den fann, und es wäre doch höchſt unangenehm, wenn uns ein Sturm innerhalb der Buchtung überraſchen ſollte.“