Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

172 Auf der Hochzeitsreiſe.

theilung,“ erwiederte er. „Wahrhaftig — allein die Ueber= zeugung, daß das Ereigniß von geſtern ohne ſ{<werere Folgen für das arme Mädchen geblieben, könnte mix wieder auf die Beine helfen! Weniger die Schmerzen in meinem di>en Kopfe waren es, die mich heute Nacht kein Auge ſchließen ließen, als die bangen Zweifel um die Ge= ſundheit Carla’s! — Nun aber weiter — 9, ih habe no< viel zu fragen, mein Freund: teilt Schoddyn no< im Hauſe?“

Die Hand Egon’s ballte fi<h unwillkürlih in der des Freundes. :

„Dex Schurke, der niedrige, gewiſſenloſe Schurke!“ ſtieß ex hervor. „Wär? ex geblieben, mit dieſer Fauſt hätte ih ihn zu Boden geſchmettert !“

„Fi done, Plettow, fü! Man beſudelt ſich nicht gern, das Gemeine bleibt dem Gemeinen! Aber erzähle, Freund, erzähle — begreifſt Du nicht, wie begierig ih bin, Deine Enthüllungen zu hören! Schoddyn hat das Weite geſucht was?“ „Ex hat no< heute Nacht Capri verlaſſen! Erſt geſtern Abend ließ ein Zufall in mix die Ahnung - aufdämmern, daß ich den Grafen falſch tarirt, daß er — gelinde geſagt ein Bube if! Als die Fiſcher Euh Beide — Fräulein v. Doning und Dich — in ihren Booten zu Lande brachten, var einer dex Erſten, die ſi hilfrei<h um Carla zu ſchaf= fen machten, Schoddyn. Plößlich ſchlug Carla, als fühle ſie inſtinktiv die Nähe des Böſen, die Augen auf. I< ſah den entſehten und doh halb fur<htſamen Bli>, den ſie dem Grafen zuwarf, und hörte ihre angſizitternde Stimme.