Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Novelle von Fedor v. Zobeltit. 173

¿Sie niht, Graf Schoddyn — Betrüger, Fälſcher! Rühz ren Sie mich niht an — gehen Sie aus meiner Nähe!“ . und todtenblaß, aber Grimm im Geſicht, wih der Angeredete zurüd. Jn der Nacht we>te mich einer der Hotel= bedienſteten aus meinem, wie Du Dix denken fannſt, niht allzufeſten S<hlafe und überbrachte mix ein Billet. Es ivar von der Hand Schoddyn's, und doh niht von ſeiner Hand, denn die Schriftzüge, in denen es verfaßt, waren täuſchend ähnli<h den meinen nachgebildet. „Jh verlaſſe Capri,“ ſchrieb er furzweg, „ih habe mein Spiel verloren und den Einſaß dazu! Sollte es Sie Wunder nehmen, daß i< Fhnen in Jhrer eigénen Handſchrift ſchreibe, ſo wenden Sie fich erkflärungfordernd an die Baronin Doning. Wollen Sie Rechenſchaft haben wegen meiner Operationen, ſo ſtehe i< Jhnen zur Verfügung, wenn wir uns wieder einmal gelegentlich treffen ſollten. Aber dann hüten Sie ſi vor mir — i< haſſe Sie, weil Sie mein Spiel zerſtörten, wie ih Jesko v. Altenkrögel haßte, weil ex mix im Wege war. Adieu, mein Lieber |“... Es war un= nöthig, daß ih mi< an Frau v. Doning wandte, fie _ ſelbſt ließ ſich heute früh bei mix melden, thräneniber= ſtrömt, eine gebeugte, reuige Greiſin. Sie geſtand mix ohne Sögerung, daß fie die direfte Veranlaſſung der Þplößz= lichen Abreiſe Schoddyn's geweſen ſei, mit dem ſie no< am Abend eine furchtbare Scene gehabt habe, um das Ab= hängigkeitsverhältniß zu ihm, in das ſie ein unſeliger Augenbli> gebracht, für immer zu brechen.

Schoddyn's Streben wax von Anbeginn ſeiner Bekannt= [haſt mit den Donings darauf ausgegangen , Carla für