Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

96 : Klippen eZ Gli.

na< der Familie Oſternau unterlaſſen. Dex Zufall hat mich geſtern plöglich wieder hineingeſührt in die alte Zeit, als er mi in das Haus der Frau vy. Wangen brachte, die ih als Fräulein Bertha v. Maſſenburg in Schloß Ofternau gefannt habe. Da ijt denn mit unwiderſtehlicher Gewalt die Luſt in mix erwacht, endlich wieder zu hören von allen den Lieben, an denen mein Herz no< immer hängt, wie ſehr ih auh bemüht geweſen bin, ſie zu ver= geſſen. Jeht nach vier Fahren kann ih, ohne mix ſelbſt untreu zu werden, die mir oft ſo ſchwer gewordene Zurüdz haltung aufgeben. J< bin mix bewußt, daß ih die Kraft habe, die Sehnſucht nah dem Vergangenen zu überwinden, ih darf mi<h an der Erinnerung erfreuen ohne Fuxht, durch ſie wieder zurü>gezogen zu werden in das kranthaſie Traumleben vergangener Tage. Da haben Sie die Er f(ärung ſowohl für meine Unwiſſenheit, welche Sie ]o fehr in Staunen zu ſehen ſcheint, als dafür, daß ih Sie bitte, mix recht, recht viel von der Familie Oſternau zu erzählen, von allen Mitgliedern dexrfelben, von Herrn und Frau y. Oſternau, von Fräulein Lieschen und meinem Liebling, dem kleinen Friß, meinetwegen ſelbſt von dem Lieutenant Albrecht, denn Alles, was Sie mix erzählen können, n= tereſſirt mich.“

Storting bli>te Egon traurig an.

„Es wird mix unendlih ſ{<wex, Fhren Wunſch zu x= füllen, Herr v. Ernau,“ ſagte er, „denn Jhre lebten Worte zeigen mir, wie liebevoll Sie no des trefflichen Herrn v. Oſternau und Fhres einſtigen Schülers, des lieben Élei= nen Frit gedenken, und ſie beweiſen mir, daß es Sie