Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

98 i Klippen des Glücks.

hätte. Plößlich mitten in der Nacht erwachte ih, mir hatte geträumt, ih ſtehe vor einem mächtigen großen Feuer, und als ih erwachte, dauerte der Traum fort, ih bli>te in eine Flamme, die vor meinem Fenſter lodernd in die _ Hbhe ſ<hlug. J<h glaubte no< zu träumen, aber als ih mich jäh im Beit in die Höhe richtete, da erkannte ih die furchtbare Wirklichkeit, es war Feuer ausgebrochen im Séhloß. Jn einem Moment hatte ih die nothwendigſten Kleidungsſtü>e übergeworfen, dann ſtürzte ich aus dem Zimmer, aber als ih die Thüre dfſnete, drang mix ein Èo exſtidender Qualm entgegen, daß ih nux ein paar Schritte vorwärts fonnte, dann mußte ih zurü> in mein Zimmer, welches jeßt auch ſchon von Rauch erfüllt war. Jh eilte an das Fenſter und riß es auf, da ſ{lugen mix die lih= ten Flammen entgegen, die aus den Fenſtern des Wohn= zimmers des Herrn v. Oſternau emporloderten — Sie er= innern ſich wohl, mein Zimmer lag gerade über dem des Herrn.

Jn dem Wohnzimmer war das Feuer auêgebrochen, das war mix im Augenbli> klar, und das Schlafzimmer der Herrſchaft lag neben demſelben, das Leben des Herrn und dex Frau v. Oſternau war in Gefahr, ſie mußten ex= ſtiden oder verbrennen, wenn ihnen niht ſ<nelle Hilfe wurde. Auch meine Lage war eine fritiſhe, ih fonnte mich nur retten dur einen Sprung aus dem Fenſter na< dem Hof hinunter, ich wagte ihn und er gelang.

Noch war Alles ſtill auf dem Hof, no< hatte außer mir Niemand das Feuer bemerkt, die Knechte ſchliefen uoh in den Ställen, die Dienerſchaft im Schloſſe, da ſtieß ih