Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

100 Klippen des Glüds.

der Qualm mix entgegenwälzte, {lug aus der offenſtehenden Thüre des Wohnzimmers eine mächtige Flamme Hervor.

Hier war ein Durchdringen niht mögli<, ih fonte nicht zum Schlafzimmer der Herrſchaft gelangen, und au< Hexrx v. Oſternau fonnte ſich niht dur< den von erſti>ten= dem Rauch exfüllten Vorſaal und dur< das in vollen Flammen ſtehende Vorzimmer retten; ebenſowenig war es ihm möglich, dur das Fenſter in den Garten zu ſpringen, denn die parterre nah dem Garten hinau8gehenden Fenſter des S<hloſſes waren ſämmtli<h mit eiſernen Stäben ver= gittect. Er und die gnädige Frau waren rettungslos ver= loren, wenn ihnen niht augenbli>liche Hilfe geſchafft wurde.

Nux wenn die Eiſenſtangen losgebrochen wurden, konnte man von außen in das Schlafzimmer dringen, dazu war ih allein zu ſchwach, ih ſchaute mi<h na< Hilfe um.

Es wax inzwiſchen lebendig auf dem Hof geworden, die Knechte waren aus den Ställen hervorgekommen, fie ſtan= den ſtarr und thatlos da, Keiner wußte, was er thun ſollte, Lieutenant Albrecht ſtand in der Mitte der Leute; auh er hatte den Kopf verloren, er gab ihnen keine Befehle.

Zwei von den Knechten, die ih als die ſtärkſten fannte, rief ih zu mix, den übrigen donnerte i< zu: „Nach dem Spritzenhaus, holt die Sprißen hervor!“ Dann eilte ih nach dem Gerätheſ<huppen, zur rechten Zeit fiel mir ein, daß dort einige ſchwere Ciſenſtangen lägen. Jeder der Knechte mußte ſich mit einer Stange bewaffnen, und ſo ſnel wiz laufen konnten, ſtürmten wir um das Schloß herum dur< den Garten, Was ih geahnt hatte, war ge=