Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

90 Klippen des Glüs.

noch längere Zeit ſ{honen. Das Alles hätten Sie ſfi<h er= ſpaxen können, wenn Sie gleich Ordre parirt hätten! Und damit Gott befohlen! Heute habe ich feine Zeit mehx, denn meine Patienten in Oſtrowko warten ; aber morgen fomme ih wieder, um na< Jhnen und na< meinem alten Freund Sieveking zu ſehen. Alſo no einmal: pünktlich einnehmen, wie es auf dem Rezept ſteht, das Zimmer hüten, niht viel in der Stube umhexrlaufen, ſondern ruhig im Lehnſtuhl ſigen bleiben! Verſtanden? Adieu, Herr v. Exrnau, adieu, Herr Storting! Begleitung brauche ih niht, finde meinen Weg allein.“

Die leßten Worte richtete er an Storting, der ihm das Geleit geben wollte, und fort war ex, che no< Egon Zeit gewonnen hatte, irgend eine Frage an ihn zu richten.

„J<h muß Sie um Entſchuldigung bitten, Herr v. Ernau,“ ſagte Storting, als der kleine Doktor ſo formlos das Zimmer verlaſſen hatte, „ich habe eigenmächtig, ohne Fhre Crlaubniß einzuholen, Ihnen den Doktor, der gerade Herrn Sieveking feinen Beſuch machte, zugeführt. Aber ih Hielt es für meine Pflicht, Sie erſchienen mir ſo matt und —“

„Keine Entſchuldigung, lieber Freund. Sie ſind mei= nem Wunſch zuvorgekommen. J< fühle ſelbſt, daß ih des ärztlichen Rathes bedurfte, und ih glaube, der kleine Doktor hat mir die richtigen Verhaltungsmaßregeln gegeben, denn jebt, da ih ruhig hier im Lehnſtuhl ſive, ſind Schwindel und Kopfſchmerz verſchwunden. I< muß ſchon ſeinem Rathe folgen und meine Ungeduld zügeln, mit Jhnen ge= meinſam einen Rundgang durch das Gehöft und einen Spa=