Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

80 Klippen des Glit&s.

ſonſt gewöhnlich. Ex nannte ſie nur ſein liebes Frauhen, ex Tüßte ihr die Hand und ſpielte dann, während er mit ihr ſprach, tändelnd mit einer der ſ{<önen vollen ſchwarzen Locten, die ihr bis auf die Schultern herab= fielen.

Abex dieſe glü>liche Stimmung wax niht von langer Dauer, ſie verdüſterte ſi< ſ<hnell wieder, als im Laufe der Unterhaltung Bertha den Namen Ernau wieder aus-= ſprah. Wangen hatte dem Vetter erzählt, daß ex die Abſicht habe, vielleicht in dieſem oder jedenfalls im näch= ſten Jahre den Winter in Breslau oder Berlin zu= zubringen, um Klärchen Gelegenheit zu geben, von tüch= tigen Muſik= und Sprachlehrern einen Unterricht zu ex= halten, der ihr auf dem Lande niht gewährt werden fönne — wax es da nicht ganz natürli<h, daß Bertha ſchexzend erwähnte, ſie hoffe, thr reizendes Klärchen werde dem Herrn v. Ernau gefallen, und daß ſie im vertrau= lichen Geplauder ganz offenherzig dem Vetter mittheilte, ſie wünſche nichts mehr, als daß Klären einmal Frau v. Ernau werde? Was ſie dazu thun könne, werde ſie thun, ſie werde ret freundli<h und lieben8würdig gegen den Herrn v. Exnau ſein, damit dieſer ſi< wohl im Linauer Herxenhauſe fühle, oft wiederkomme und dabei Kläxchen kennen und lieben lerne.

Albrecht lachte herzlich über ſo weit ausſehende Pläne, Klärchen ſei ja no< ein Kind, Bertha aber vertheidigte mit Feuereifer thre Abſicht. Jn zwei Jahren werde Klara erwachſen ſein, man könne nicht früh genug für ihr Glüd

ſorgen, und ein größeres Glü> als das, die Gattin eines