Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

64 “Unſichtbare Hände.

ſich no< mehr im Seſſel zuſammen, damit die hohen geſchweiften Armlehnen ja ſein glühendes Geſicht vor dem Beobachter verbärgen, ſeine Stimme klang ſ<eu und gepreßt, als foſte es ihm ſ<were Ueberwindung einzu= geſtehen: „Und wenn es nun wirklich ſo wäre ?“

Unter unhörbar leiſem Seufzer hob ſi<h die breit= gewölbte Bruſt Menken?s.

„Dann würte ih Sie bedauern,“ antwortete ex, lang= los wie immer, doh mit leiſe zu>Æender Libpe. —

Ein ſtarker Männertritt tönte auf dem Parquet des _ Nebenzimmers, dann ſchob eine rothe, maſſive Hand die Damaſtportière auseinander, deren ſ{<hwere Falten das lebhaſte Geplauder im Salon nux wie fernes Summen herübertönen ließ, und ein dröhnender Baß rief in das kleine Kabinet hinein: „Unglaublich! Unglaublich! Siben die Beiden hier luſtig plaudernd ver fla>erndem Feuer, unbekümmert um die ganze übrige Welt, nux mit ſi{ ſelbſt beſchäftigt, ſtatt drinnen die Geſellſchaft dur< ihre beglü>ende Gegenwart zu exfreuen! Oreſt und Pylades, was iſt das mit Euh? J< würde Euch dies Zurü>= ziehen no< verzeihen, wenn Jhr gewillt geweſen wäret, den Parfümduft des Salons durch eine Havanna auszu= räuchern; aber wie ih ſehe, habt Jhr Euch niht einmal der Kiſtchen bedient, die auf dem Cigarrentiſ<h ſtehen! Waldau — Menken, xrau<ht denn heute feine Seele in meinem Hauſe, oder muß ich erſt wieder mit dem guten Beiſpiele vorangehen? Jh glaube wirklich!“

Während der große Herr mit dem ſtattlihen Embon= point dem Tiſchen zuſchritt, das in dex Fenſterniſche