Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von F. v. Zobeltib. 65

ſtand und auf ſeiner Ebenholzplatte alle möglichen Rauch=requiſiten trug, hatten die beiden Angeredeten. ſi<h raſ< erhoben.

Sie müſſen unſere kurze Flucht ſchon verzeihen, beſter Nath,“ ſagte Baron Menken und griff nac einer Papyros, die er gleihmäßig von allen Seiten anſte>te, um dann die erſten duftenden Wölkchen langſam dur Naſe und Zähne zu entlaſſen; „es war mix urplößlih zu heiß ge= worden im Salon — das fommt von Fhrem himmliſchen Marſala, Rath — ſo daß ih fürchtete, mich wieder ein= mal mit meinen Kongeſtionen quälen zu müſſen. Die feine Erfriſhung in dieſem gemüthlichen Plauderzimmer hat mix aber wohl gethan, jet ſtehe ih wieder ganz zur Verfügung !“

„Unglaublich!“ entgegnete der Die, den Rauch ſeiner Cigarre wie eine Lokomotive von ſi< ſtoßend. „Jh fürchte wahrhaftig, Sie wollen ſich an meinem Marſala verſündigen! Und Sie, Waldau, was iſt's mit Jhnen? Lieutenant v. Wedell meint, Sie hätten auf dem lezten Künſtlerfeſt dem fleinen Fräulein Läſſener den Saum ihrer Schleppe abgetreten und ſi diefes allerdings entz febliche Malheux ſo ſtark zu Herzen genommen, und der Aſſeſſor Pringsberg ſagt, bei Borchardt wäre Fhnen DYe= mal hinter einander na< dem Kork ſ{<me>ender Moëtz Chandon vorgeſeßt worden, das hätte Sie verſtimmt; aber \<ließli< ſind alle beide Gründe doh durchaus nict ſtich= haltig! Sei's, wie es ſei, Sie müſſen in ſi gehen und Beſſerung verſprechen. Jhren Arm, Waldau, als reuiger

Bibliothek. Jahrg. 1884. Bd. YI. 5