Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

66 Unſichtbare Hände.

Sünder werden Sie ſi ſofort an das Klavier ſeßen und uns Waltex v. Stolzing’s „Preislied© vorſpielen !“

Dex Kommerzienxath, der außer ſeiner Vorliebe für ruſſiſche Paſteten und Chablis nux no<h eine Leidenſchaft beſaß: die Wagnerſchwärmerei, warf ſeine Cigarre in die bronzene Aſchenſchale zurü>, nahm Elimar unter den rechten, Menken unter den linken Arm, und ſtolzirie mit ihnen in den Salon zurü>, in dem ſi< na< Aufhebung der Tafel die ganze Geſellſchaft verſammelt hatte.

Jm Hauſe des Kommerzienraths Dreyfuß pflegte es im Allgemeinen etwas lebendiger und friſcher zuzugehen, als es häufig in den Salons ſonſt der Fall iſt. Es ging dieſex gemüthlichere Hauch mehr von dem Hausherrn wie von der Wixrthin aus, troßdem auch die Kommerzienräthin eine lieben8würdige und niht ungeſellige Frau war. Dreyfuß hatte während des Feldzugs von 1866 den Grundſto zu ſeinem ret bedeutenden Vermögen gelegt und es fertig gebracht, daß man ihn na< Beendigung des deutſ<=franzdſiſhen Krieges für einen Millionär halten fonnte. Dreyfuß war ſtolz auf die eigen geſchaffene Baſis, um ſo ſtolzer, als er ſich ſein Vermögen wirklich re<tli<h und redli<h erworben hatte. Was ihn aber mindeſtens ebenſo glü>lih machte, als der erworbene goldene Verdienſt, das war der Titel eines königlichen Kommerzienraths und der Kronenorden vierter Klaſſe, beides Auszeichnungen, die ihm durch die Protektion des viel in ſeinem Hauſe verkehrenden Generals v. Steinniß, den er auf feindlichem Boden einſt aus re<t unangenehmer Verlegenheit gerettet,

verſchafft worden tvaren.