Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

T4 — Unſichtbare Hände.

zur Zeit jener Ausſtellung Waldau no< gar nicht, weder perſönlich, no< dem Namen nach; er wurde erſt durch die „Veſtalin© auf ihn aufmerkſam und erſt durch den Kauf dieſes Bildes näher mit ihm befreundet .. .“

„Meine Herren, meine Herren , das Geſpräch beginnt bereits wieder ſich zuzuſpißen,“ flot Lieutenant Markwiß ein; „es ſcheint wirklich, als fei es unmögli<, die Streitz axt endgiltig zwiſchen Jhnen Beiden zu begraben. Seien Sie doh nicht immer ſo kriegeriſ<h, Aſſeſſor, fo vulkaniſ<h; unſere Ee hat ſchon Aufmerkſamkeit erregt, ſehen Sie nur, ſelbſt Frau v. Hilgersdorf richtet ihr ſ<hönes Auge hieher !“

„Das nimmt mi<h ni<ht Wunder ,“ meinte Herr v. Wedell und ſtrich ſich den braunen Flaum, den er Schnurr= bart nannte; „von Doktox Rahlow unterhalten zu werden, fann wirklih wenig Befriedigung gewähren, der Mann iſt ein pexrſonifizirter Leitartikel —“

„Und ſein dunkeläugiges Vis-à-vis die Verkörperung eines Lenau’ſchen Ungarliedes, “ fügte Pringsberg hinzu und weitete die Augen, um den ſ{hwärmenden Eindru> zu ver= vollſtändigen.

Markwiß ni>te. „Ein ſelten ſ{<önes Weib, geradezu berauſchend in ihrer Erſcheinung!“ ſagte ex. „Sie iſt Un= garin von Geburt ?“

„Cchtes und rechtes Puſztenblut ,“ gab Pringsberg zur Antivort, der über die hervorragenderen Meteore der Ge= ſellſchaft ſtets auf das Eingehendſte unterrichtet war. „Sie heirathete mit fe<hzehn Jahren den General v. Hilgersdorf, der damals ſhon in den Sechzigen ſtand. Ein reifes Weib äußerlih, ein Kind in Anſchauungs= und Empfindungs=