Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von F. v. Zobeltit. ESO

Flee auf den hageren Wangen Ha>ert's wollten ihm nicht gefallen.

„Jh freue mich, daß es niht ſo ſ{limm um Dich ſteht, Karl, als Doktor Göſchen mir weiß machen wollte,“ ſagte ex und ließ ſi< auf dem Stuhle neben dem Krankenbette nieder. Seine Stimme klang jeht ganz anders als ſonſt; es lag ein ſympathiſcher Ton darin, dex aus dem Jnneren zu kommen ſchien. „Wix wollen hoffen, daß Du bald die alte Rüſtigkeit wieder gewinnen wirſt.“

Der Oberſt ſchüttelte langſam den Kopf, und dabei erloſch das Lächeln, das ſeinen Mund bis dahin umſpielt. Er ſchaute ſih vorſichtig im Zimmex um, ob Lucia noh an= weſend ſei, und flüſterte dann, als ex ſah, daß ſie das Gemach verlaſſen: „Glaube es niht, Ottokar, glaub? es niht! Es geht zu Ende — jezt kann i<h's ſagen, wo Lux nicht die Todesahnungen des alten Raben zu hören vermag. Es geht zu Ende- — hier ſißt mir's, hier in der Lunge, wo mix die Kugel des Franzmanns bei Mars= ſa=Tourx die Venen zerriß. Die Doktoren glaubten, ſie hätten Alles wieder zurecht gefli>t, wie es im Reglement ſteht, aber ſie haben vergeſſen, daß damals ſchon dieſer alte Kadaver recht morſ<h und mürbe wax. Nein, nein, Menken, es iſt aus, und es ſchadet auch nichts, denn ih ſterbe gern in dem Bewußtſein, mix für das Vaterland die Todestvunde geholt zu haben — das erhebt mi<h mehx, als wenn i< mix ſagen müßte, infolge einer Exkältung zu Grunde zu gehen. Jh ſterbe auh gern, weil ih das Leben ſatt habe — wahrhaftig, Ottokar, ih habe es ſatt, Es hat