Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von F. v. Zokbeltiz, 87

Orangenlande iſt es minder ſchwer, als bei uns, ſi einen Eideshelfer für - eine ſ{<hle<te Sache zu ſchaſfen — ih kenne Stalien und ſeine ſozialen Verhältniſſe auch. Hoffentlich _haſt Du dem Burſchen das lezte Mal die verlangten dvet= tauſend Francs verweigert?“

„Zu meinem Bedauern, nein! J< muß offen geſtehen, daß mich die kee Sprache des Buben beunruhßigte , ih ließ ihm die Summe durch Goldberger anweiſen.“

„Schade darum! Dreitauſend Francs hätten manches Elend lindern fönnen! Doch es iſt geſchehen und niht mehr zu ändern. Haſt Du die diesbezüglichen Papiere ich meine die Briefe Francesco’s, aufgehoben ?“

„Sie liegen ſämmtlih in meinem Arnheim im grünen Kabinet , unmittelbar neben jenem geheimen Dokumente, von dem ih Dix kürzlich ſprach, und das Du vor meinem Tode, um ſelbſt für die undenkbaren Fälle gerüſtet zu ſein, an Dich nehmen mußt. Es war nachläſſig von mix, daß ich die Briefe Francesco’s noh nicht vernichtet habe, ſie dürfen nicht in unberufene Hände fallen! Habe ih die Kraft dazu, will ih mi< noh heute daran machen, ſie zu verbrennen !“

Der Baron neigte zuſtimmend den Kopf. „Du haſt Necht, kein Menſch darf eine“ Ahnung von der Exiſtenz derſelben haben. Uebrigens noh eine Frage, Karl, Du verzethſt ſie mix, denn Du wirſt wiſſen, wie ih ſie ver= ſtehe: ſind Deine teſtamentariſchen Verfügungen getroffen ?“

„Gewiß, gewiß — ſchon längſt! J<h trage ſeit Jahren den Tod in der Bruſt und mußte vorſichtig ſein. Das Teſtament liegt auf dem Gericht deponirt; Herbert, mein