Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von F. v. Zobeltib: O

Z. Allerhand Hegenſäße.

Es wax noh ziemlich früh am Vormittag, doch herrſchte auf dem Hofe der Garde-Artilleriekaſerne bereits feit Stun=den ein hochbewegtes, regſames Leben, Jn der einen Ee wax ein Halbzug Mannſchaften in ſchirmloſen Mügten und langen Mänteln, denn der Tag war falt und ſelbſt der helle Sonnenſchein vermochte niht re<t zu erwärmen, um eine Acht-Centimeter-Kanone zum Kreiſe geſchwenkt und lauſchte in ehrfur<têvollem Schweigen der Weisheit, die aus dem Munde eines ſ{<nurrbärtigen alten Sergeanten quoll. Unmittelbar daneben exercirte ein Unteroffizier eine Abthei= lung Rekruten ein.

Jn der an der einen Seite des Hofes gelegenen Winter= reitbahn ließ ein junger Offizier eine Abtheilung einjährig Freiwilliger reiten. “ Soeben ſchritt von draußen ein Gefreiter auf ihn zu und überreichte ihm eine Viſitenkarte.

„Dex Herrx wartet, Herr Lieutenant,“ rapportirte er dabei, „er möchte den Herrn Lieutenant gern auf einen Augenbli> ſprechen.“

Der junge Offizier warf einen flüchtigen Bli> auf das elegante ſafrangelbe Kartonblatt. „Herbert v. Hacert=Sel= ern, stud. jur.“, ſtand auf derſelben. Des Lieutenants Stirne verdüſterte ſich leicht, wenn auh nur für einen Moment. „Haert — ja, wo kommt der denn her!“ mur= melte er, dann wandte ex ſi an den Gefreiten. „Jh ſtehe ſofort zu Dienſten,“ ſagte er laut, „melden Sie das dem eCH

Draußen vor dem Eingang zur Manège ging ein junger Mann auf und ab. Ex war groß und breitſchulterig, hatte