Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

94 Unſichtbare Hände.

anlagte Nalux, um an dem Leichtſinn des Studenten Gefallen finden zu können.

„Und ſo haben Sie denn Taktik und Strategie anderen Moltkes überlaſſen und ſi ſelbſt ganz und gar auf die Pandekten geworfen ?“

Hattert zog die Augenbrauen ein wenig empor und rümpfte die Naſe.

„Unter uns geſagt, liebſter Döring, das Corpus juris macht mix nicht gerade ſonderlihen Spaß! Das Studenten= leben iſt famos, das Studium ledern — [{<wör's Ihnen zu, Döring, entſeßlich ledern! Cin Glü> noch, daß man im Allgemeinen nux wenig dazu kommt, wo ſoll man die Zeit hernehmen? Nah dem Comment bleiben uns faum no ein paar Stunden Nachtruhe, die gewöhnli<h erſt mit Tagesanbruch beginnt, ſonſt iſt jede Minute belegt — ja, da hört's auf mit dem Studium! Heidelberg iſt ſo wie ſo ein liederliches Neſt, da liegen die KneipzRemini8cenzen in der Luft, und das ſte>t an. Hier in Berlin iſt es anders; wiſſen Sie, Döring, daß ih die größte Luſt habe, die Neckarſtadt zu verlaſſen und mich an der Spree imma= trifuliren zu laſſen? Es iſt fo eîwas wie von einem moraliſchen Kater über mich gekommen, ih möchte ſolider werden, und dazu ſcheint mir Berlin in ſeiner Nüchtern= heit — wörtlich genommen — dex geeignete (De E

„Sie wollen ſi jeht alſo nux einige Tage hier auf= halten ?“

„Jh weiß noch nicht, vielleicht wird es doch länger! Uxſprünglih hat mi< nux der plötzliche Tod meines Onkels hergeführt —“

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