Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

176 : : Der Condéer.

Warum denn? Er wollte ſi<h alſo ein anderes Geſicht geben, unfenntli<h machen, do<h natürli<h nur für die fremden Leute, die etwa den Hof beſuchen tonnten, und daher auh die andere Kleidung, die ihm Horak jedenfalls von der ſeinigen abgegeben. Dieſex Michel hatte alſo Ux= ſache, ſich verſte>t zu halten und ſein gewöhnliches Aeußere möglichſt zu verändern. Wer anders als ein Verdächz tiger, als ein Verbrecher, ein Verfolgter thut denn ſo etwas? Somit —-

Es blißte dur< das Hirn des ergrauten Gerichts= mannes. Damals, im Sommer vor zwei Jahren, war ja die große pvolizeilih=militäriſche Treibjagd auf das viele Gaunervolf im Süddeutſchen. Die Bande des Condéer?s, der ſelber längſt ixgendwo umgekommen war und die nah ihm einex Namens Michel führte — dem Juſtitiar vochte das Herz! — und der Rothbart genannt wurde bei feinen Leuten wie im Volke, wurde damals au< geſprengt. Aber dieſer Rothbart entkam, ſein Ste>brief wurde erneuert ver= breitet...

Der Juſtitiar ſtürzte auf den Folianten zu, in dem die Ste>briefe ſih geſammelt befanden. Ex ſuchte den des Räubers Michel, ſtudirte ihn, verglih mit dem Signalez ment darin, wie jener Michel im Hauſe zu Kreuzlingen von dem Pächter geſchildert worden, und es war ihm da= nach flipp und klar, daß Beide eine und dieſelbe Perſon ſein müßten.

Hah! Wie ſtrahlten ſeine Augen! Wie fühlte er fich groß !

Er konnte auh die Entde>ung, die ihm da plößlich