Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

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frei zu halten, und möchte Jhnen gern meine Dankbarkeit an den Tag legen. Wenn Jhnen einige Eintrittsfarten zu Nicolet (damals berühmte Seiltänzer-Truppe) angenehm wären, wird es mi< glü>li<h machen, ſie Jhnen anbieten zu dürfen. Jh bin nämlih als Clown dorthin engagirt, und übermorgen findet mein Debüt ſtatt, wäs Sie damit verſöhnen wird, mi< nicht beſiegt zu haben. Sie ſpringen ausgezeihnet gut; wären Sie aber no< viel leihtfüßiger, ſo hätte ih Sie doch ſtets beſiegt, da i<h — einige Geheimniſſe meiner Kunſt no< gar nicht in Anwendung brachte.“ Vernet hatte einige Tage ſpäter in dex That Gelegenheit, dieſe „Geheimniſſe“ ſeines Mitreiſenden, deſſen ſtaunenswerthe Gelenkigfeit ganz Paris entzücfte, zu bez wundeL1. L.=G. Eine Negerrache. — Jn Cape Coaſt Caſtle im weſtlichen Afrika lebte in den erſten Jahrzehnten unſeres Jahrhunderts eine junge Negerxin mit Namen Adſhuah Amiſſah, die wegen ihrer Schönheit weit und breit im Lande berühmt war und dur die Lieder, die zur Erinnerung an thren frühen Tod no< heute geſungen werden, immerfort friſ< im Gedächtniß ihres Volkes erhalten wird. Es ſollen no< Leute am Leben ſein, welche ſi ihrer außerordentlichen Schönheit, die aber au< der Grund ihres frühen Todes werden ſollte, zu erinnern vermögen. Kein Wunder alſo wax es, daß ſi< bald ein Kreis von Anbetern um die ſ{höne tegerin ſammelte. Beſonders aber wurde ſie der Mgenſtand verzehrender Leidenſchaft eines jungen Mannes aus Cape Coaſt Caſtle, der mit inniger Gluth ſich um ihre Gegenliebe bewarb und die Cinwilligung der Angehörigen zu ihrer ehelichen Verbindung nachſuchte. Allein die geizigen Eltern waren der Meinung, daß die merfwürdige Schönheit ihrer Tochter ſie berechtigte, eine für ſie einträglichere Verbindung zu- erwarten, und weigerten ſich deshalb entſchieden, ſeinen Bewerbungen um dieſelbe Gehör zu ſ{henten. Dieſe Abweiſung verlebte den in ſeinen ſüßeſten Hoff-