Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L, Haidheim. 15

von deſſen Echtheit freilih die Empſängerin nicht ſo ganz überzeugt war.

Bei alledem blieb ihr dieſes neue Zeichen von des einſtigen Geliebten treuem Gedenken eine große Herzensfreude. „An ſeinem Sohn will i< ihm meine Liebe zeigen,“ ſagte ſie ſi<h und dann fragte ſie den Anton, ob nicht der Ritter davon geredet E ſeinen Sohn UO einmal zu beſuchen?

„Das hat ex iE Jungfer,“ meldete Anton, „auch iſt er gax unbehilfli< mit ſeinem Krüdſto. Seht doh nux alle die alten Herren an, wer niht einen Arm oder ein Bein hat laſſen müſſen in den Kriegszügen und Fehden, der hat ſi eine leidige Geſellin daraus geholt, die Gicht und das Gliederreißen. Unſer Ritter vornehmlich hat arg daran zu leiden, abex er iſt guten Muths, wenn's ihm nux ein wenig Ruhe läßt. Ex hat ja an den Söhnen nun= mehr ſeine Luſt, und das einzige Kreuz für ihn bei dem Allen iſt, daß unſere Frau ſterben mußte, die eine gar gute Herrin war.“

Urſula Wendlerin ſeufzte leiſe.

Die Glückliche! Sie hatte bei dem geliebten Manne ſein dürfen bis an’s Ende; ihr dagegen war doh nur ein armſelig Theil zugefallen.

Aber dann richtete ſie ſich hoh auf. Fort mit ſolchen Klagen! Nur hätte fie den einſtigen Geliebten ſo gern no<h einmal geſehen! — —

Des Vaters fxohe Zuſtimmung zu ſeiner Wahl machte Burkard ſehr glü>lich,