Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Von B. v. Wolfshofer. 199

unſeren Leſern ſicherlich eine anregende Unterhallung gewähren werden.

Schäßungen, welche unſere Statiſtiker vornahmen, haben ergeben, daß die Erde von etwa 1485 Millionen Menſchen bewohnt wird. Die Anzahl der Geburten beträgt jährlich rund 39 Millionen. Dieſen ſlehen in demſelben Zeitraum 28 Millionen Sterbefälle entgegen. Vertheilt man jene 39 Millionen Geburten auf die 31/, Millionen Sekunden des Jahres, ſo entfällt auf jede Sekunde etwas mehr als eine Geburt. Mit anderen Worten: jeder Athemzug cines Menſchen bedeutet die Gebuxt und den Tod eines Well= bürgers. Zwiſchen dieſen beiden Markſteinen des Daſeins, der Geburt und dem Tode, iſt nun der Durchſchnitt#menſch zu ſuchen. Von 100 lebenden Perſonen ſtehen im Durchz ſchnitt 43 im Alter bis zu 20 Jahren, 49 zwiſchen dem 20. und 60., 5 zwiſchen dem 60. und 70., während nux 3 ein Alter über 70 Jahre erreichen. Das Alter des Duxrchſchuittsmenſchen ſtellt ſich demnach für Männer auf 36 Fahre 3 Monate, für Frauen dagegen auf 40 Jahre. Die Leßbteren ſind alſo in Bezug auf die Lebensdauer vom Geſchi> gün= ſtiger bedacht worden, inſofern man nämlich Optimiſt genug iſt, um ein langes Verweilen auf der Erde überhaupt für ein Glüdx anzuſehen.

Außergewöhnliche Frühreife des Geiſtes wirkt im All gemeinen ungünſtig auf die Lebensdauer ein. Bedeutende Geiſter, die zugleich ſehr früh reiften, haben ſelten ein hohes Alter erreicht. Mozart (1756 bis 1791) unternahm ſchon im 7. Lebensjahr ſeine erſte Kunſtreiſe, wurde im 12. Konzertmeiſter und ſtarb üm 35. Jahre. Mendelsfohn ſtarb