Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L, Haidheim. 51

die ihn erfüllten, um fo mehr, als es Toxrbelli vom Markz grafen Philipp ſtreng verboten worden wax, Keller in deu Weg zu treten.

Man hatte auf dem Plateau der neuen Terraſſe bede>te Schranken errichtet zu einem Karuſſelreiten, wie es in Frankreich neuerdings Mode geworden; in den weiten Sälen des S<hloſſes waren theils lange Speiſetafeln aufgeſchlagen, theils hatte man ſie zum Tanz mit Fahnen, Schilden, Krän= zen, Spiegeln und Kerzen herrlich geſ<hmüd>t, und als an dem beſtimmten Tage von allen Seiten Reiterzüge und Wagen in die Stadt Baden einzogen, wo ſchon die Quartiere filr die markgräflichen Gäſte bereitet waren, da ſchauten aus den Fenſtern von Hohenbaden überall freudige Geſichter herab auf die weithin zu überſehenden Straßen und freuten ſich der Kommenden, die wie ſchwarze ſi fortbewegende Pünktlein unten im Thal ſichtbar wurden, und dex friſchen, f(aren Kälte, welche bei blauem Himmel ein dauernd gutes “ Wetter verſprach.

Und endlich, gegen die Nachmittagsſtunden, brah man auch von hier auf. Selbſt die Markgräfin Ottilie hatie ſih dem Beginn des Feſtes niht entziehen mögen, und Urſula, die allezeit Treue, die alleinige Fürſorge für ihren Herrn übernommen.

Es wax ein ſtattliches Häuflein; die Markgräfin und ihre Fräulein hatten diesmal Tragſtithle befohlen, damit ſie in den koſtbaren Gewändern und dem vollen Feſtſ<hmu> ungeſchädigt im Schloſſe erſcheinen konnten. Von den Klängen der Muſik, der feierlichen Begrüßung des Maxr= ſchalls und der Herzlichen Freude des regierenden Herrn