Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

96 hi Dex Talisman des Weibes.

als er deſſen ſanfte, einſ<meichelnde Stimme zu ſi Herüber tönen hörte, jedes Wort eine verſte>te Huldigung, ein galanter Scherz.

Zu Frau v. Paſſevini’s Entzücken entfaltete Gaëtannina in ihren -CErwiederungen ſo viel Geiſt, daß die Baz xonin nicht umhin konnte, in die Lobes8erhebungen des Prinzen einzuſtimmen. Die Perſon des Grafen verlor für ſie auch die lehte Bedeutung, da ihre Nichte auh ohne ihn Unterhaltung und Anexkennung fand.

Die Marcheſa bezeugte, wie ſehr Selbſtbeherrſhung ihr zur zweiten Natur geworden war, indem ſie ohne Zögern dem Wunſch des Prinzen entſprach, im Salon den Kaffee neben ihm einnehmen zu wollen. Mochten Herz und Sinne au< eine Ausſprache mit Freiberg Heiß er= ſehnen, niht eine Wimper ihres bleichen Antlibes zu>te bei der anregenden Plauderei, welcher ſih der Prinz mit vollem Genuſſe hingab. Es war, als ob ſie nur das Sprachrohr eines fremden Geiſtes ſei, ein Transparent für eine fremde innere Flamme, erleuchtet und doh kalt, far= benſpxühend und ſelbſt todt.

Der Prinz empfand dies ſehr wohl und daneben einen unſäglichen Reiz, dieſe ſhöne Statue belebt zu ſehen, ein Verlangen, das ſich bis zu dem Wunſche ſteigerte, ſie ſelber beleben zu können. Ex verſuchte es, ſich über einen Mangel an Aufmerkſamkeit bei ihr zu beklagen, indem ev bedauerte, ihrer Landesſprache niht mächtig zu ſein, da auch die gewandteſte Uebertragung in fremde Jdiome nie= mals dem Jnhalt des Originals völlig entſpräche.

Sie ſchaute ihm mit überlegener Ruhe in das lebhaft