Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 99

var ja nux dadurch zu exflären, daß ſie einen Plan zur Befreiung des Bruders vorbereitet habe.

Hennig hatte Edda geſagt, ſie ſolle ihn auf Schloß Olfſtröm erwarten, aber abgeſehen davon, daß er thre Ungeduld auf keine zu harte Probe ſtellen durfte, tonnte er niht einmal mit Gewißheit darauf rechnen, daß ſie thn erwartete, und der Plan, dex thr heute vereitelt worden, niht morgen von Neuem verſuchte.

Dex Ritter nahm auf dem Marſche Hako in's Verhör, er fonnte, wie wir ſhon oben erwähnt, faum daran zwei=feln, daß deſſen Anweſenheit in Kalmar mit der Edda's in irgend welcher Beziehung ſtehe, aber Hako wiederholte zuerſt die Angaben, die ex dem Rottenmeiſter gemacht, und als Moltfe ihn daran erinnerte, daß er thn in Lübe> gez troffen habe, änderte das nichts in ſeiner Verſchloſſenheit, Hafo fonnte ja unmöglich zu dem Abgeſandten und Ritter des Schwedenkönigs Vertrauen faſſen.

Die Geduld des Ritters war bald erſchöpft. Hako war zu feinem Geſtändniß der Wahrheit zu bewegen, als Gez fangenen mochte der Rilter ihn niht nah Stockholm ſchleÞ= pen, denn er hatte ja nichts weniger als die Abſicht, Edda anzuflagen, er wußte alſo niht re<t, was ex mit ihm beginnen ſollte. Da kam ihm eine Fdee. „Wenn es wahr iſt,“ ſagte ex, „daß Ihr in Schweden Dienſte ſucht, ſo fann ih einen tüchtigen Mann brauchen; verpflichte® Euch mix mit Wort und Handſchlag, und mein Notten= meiſter ſoll Euh Roß und Larniſch geben.“

„Verzeiht, edler Herr,“ entgegnete Hako, „ih bin See=mann und ſuche Dienſt auf einem Schiffe,“