Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Hiſtoriſcher Roman von E, H. v. Dedenroth. 79

ex hat Magnus verſchwinden laſſen und unterhandelt mit Margaretha.“

„Magnus verſ<hwunden? Sagt, daß die Schergen der Dänin ihn ermordet haben, und i< will's glauben!“ rief Gebhard.

„Der König hat es mix ſelbſt geſagt, daß der Lod Olaf’s ihn ſeines Wortes enthebe. Fett feilſht ex mit Margaretha, und je na< dem was ſie ihm bietet, foll ſi eniſcheiden, ob es einen Erben Erich’s gibt odex niht. Ex - hat mi<h gewarnt, nah Magnus zu forſchen, in einigen Tagen wollte ex mix Nachricht geben; jeht find Wochen vergangen, der Elende ſpottet meiner Qualen. Jh bin heimlich Hier, ih weiß es, die Späher des wortbrüchigen Königs umlauern mein S<hloß, und erführe Albrecht, daß ih einem Hanſeaten ſeine Schurkerei enthülle, ſo wäre mein Urtheil geſprochen. Aber lieber wage ih Freiheit und Leben, als daß i< ihm den Triumph feines feigen Verrathes gönne, lieber mag er an Magnus und mir zum Mörder werden, als daß er Magnus zu ſeinem Werkzeuge erniedrigt, zu einem Kaufpreiſe für ſeinen Handel mit Margaretha. J< habe meine Entſchlüſſe gefaßt. J< trage auf meiner Bruſt einen Brief an die Königin Mar= garetha, und Derjenige, dem ih denſelben anvertraue, der hat etwas in Händen, das mir mehr gilt als mein Leben, wer mir den Dienſt leiſtet, den Brief in die Hände der Königin zu legen, dem will ih gewähren, was ein un= glüliches, verzweifeltes Weib zu geben vermag: meine Perſon, mein Vermögen. J< wage es no< einmal, einem Menſchen zu vertrauen — verrathet mich - wenn