Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

94 Der lebte Folfunger. -

Die Gräfin fügte ſich endlich, es lag eiwas in dem ‘bittenden Tone des Ritters, was ſie bewog, der Vernunft Gehör zu geben. Sie beſtieg ihr Roß und ſprengte davon.

JU

Hennig v. Moltke wandte in tiefer Erregung über die eben erlebte Scene ſein Pferd, um na< Schloß Kalmar zurü>zureiten, ſeine Leute hatten nichts gefunden, was den Verdacht, es ſei irgend ein Anſchlag gegen die Burg bez abſichtigt geweſen, beſtätigte, und es erſchien dem Ritter faſt wie ein beſ<hämender Hohn, einem Könige zu dienen, der vox einem Weibe zitterte. Aus Furcht vor einer lei= denſchaftlichen Handlung Cdda's hatte Albre<ht Magnus verhaften?laſſen und Moltke beauftragt, ihr ernſtlih vor= zuſtellen, daß, wenn ſie eigenmächtig etwas zu Gunſten deſſelben unternähme, ſie damit die ſtrengſten Maßregeln heraufbeſhwöre. Edda hatte wohl Recht, dieſe Beſorgniß Albrecht's machte die Ehrlichkeit ſeiner Abſichten mehr als verdächtig, es ſchien auf der Hand zu liegen, daß der König, wenn er ſi<h damit den Beſiß Schwedens vor den Jutriguen Maugaretha’s ſichern konnte, den Folkunger opfern werde.

Vox dem Schloſſe erwarteten die Reiſigen, welche Hako zu ihrem Gefangenen gemacht hatten, die Rückkehr des Nitters. Moltke exkannte auf den erſten Bli> in dem Gefangenen den Mann, den er in Lübe> geſehen, und auf deſſen Aehnlichkeit mit dem Bilde König Hakon's man ihn aufmerkſam gemacht, aber er ſ<hwieg darüber, als man ihm berichtete, welche Angaben der Gefangene über ſeine Perſönlichkeit und ſeine Abſichten gemacht habe. Der Arg=