Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H, v. Dedenroth. 97

wenn die Dänenkönigin Schweden eroberte, hatte ein bez trächtlihes Kontingent von Streitern geſchi>t.

Hohnlachte man im Lager Albrecht's dex Kämpfer, die einem Weibe ihre Führung anvertraut, und hoffte Albrecht, die Frau, die einſt ſeine Hand verſ<hmäht und durch ihre Intriguen ſeinen Thron gefährdet, als Gefangene nah Stockholm zu führen, fo gab es im Heere Margaretha?s Wenige, die dem Glüce der nordiſchen Semiramis nicht vertrauten, Viele aber, die perſönlicher Haß gegen Albrecht [<wören ließ, den Tyrannen in der Schlacht zu ſtellen und die Unbilden zu rächen, die er gegen ſie oder ihre Angehörigen verübt.

Ím großen Zelte der Königin beriethen die Heerführer mit Margaretha den Plan zur Schlacht, Edda und Freia ſchauten von dex Höhe, auf der das Königszelt ruhte, über das Lager hinweg nah den Höhen, von denen die ſ{<we= diſchen Wachtfeuer leuchteten. Die Beiden hatten keine Geheimniſſe mehr vor einander, ſeit Margaretha Freia Torſten ebenfalls in ihren Hofſtaat aufgenommen, um der Waiſe ein Aſyl zu bieten.

Wie Schweſtern ſ<hmiegten ſie ſi< an einander, es nahten flirxende Schritte, ein Gewappnetex, der die beiden Mädchen von ferne beobachtet hatte, fam die Anhöhe hinauf.

„Das iſt der „Enterbte‘,“ flüſterte Freia Edda zu, Auch den Damen der Königin waren die beiden Fremden, welche unerkannt im Heere der Königin dienen wollten, ni<t unbemerft geblieben, die ſtets geſchloſſenen Viſire hatten die Neugierde erwed>t,

Der „Enterbte“, kenntlich an einer verblaßten Schleife,

Bibliothek, Jahrg, 1886, Bd, VI, 7