Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E, H. v. Dedenroth. 105

Dex kleine Trupp, von einer Schaar ſ{<hwex gepanzerter Nitter geleitet, ſprengte über die Felder, während zux Seite die Schlacht immer lauter tobte. Die Königin, hoch zu Roſſe, Allen voran, gleich einer Amazone, die von Kampfesluſt beſeelt, ſih ſelber in’s Getümmel ſtürzen möchte, oder beſſer jener Heldenkönigin des Alterthum3, mit der man ſie ſo oft verglichen, wenn man ihre Schö= pfungen, ihren Geiſt, die Energie ihres Willens bewunderle.

Da plößli<h ſtubte ſie. Das Räthſel, weshalb Brahe die Anhöhen in der Flanke des Feindes noh nicht erreicht hatte, war exflärt, Jn einer ſ{<lu<tähnli<hen Senkung des Terrains, die man weder auf den Plänen verzeichnet gefunden, no< von der Höhe aus bemerkt, hatte das Waſſer von den Bergen, das infolge heftiger Regengüſſe angeſchwollen war, ſi<h ein Bett geſucht; es war zu breit, um mit dem Roſſe hinüberſeben. zu können, und zu reißend, um es zu dux<ſ<hwimmen. Man ſah von der Höhe die Schlucht ſi<h in weitem Bogen winden, es war zu erxrathen, daß Brahe mit ſeinen Reitern dieſem Bogen hatte folgen und ſi erſt eine Furth ſuchen müſſen.

Dex Schlachtplan der Königin war auf ein rechtzeitiges Eingreifen der Abtheilung Brahe?'3 bere<hnet. Der Graf ſollte den Feind in dem Augenbli> von der Flanke her angreifen, wo das Gefecht in der Front ſich entwielt hatte, und eine derartige Ueberraſchung verbürgte auch die Verwirrung, die ſie in den Reihen des Feindes erzeugen mußte, die Niederlage deſſelben.

Man hatte die Abtheilung Brahe's gewählt, weil die= ſelbe auf dem äußerſten Flügel lagerte; norwegiſche Haupt=