Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

106 “Der lebte Folkunger.

leute, welche den ſchwediſchen Hilfstruppen eine ſo wichtige und ehrenvolle Aufgabe neideten, hatten zwar Bedenken erhoben, ob die Truppen Brahe's, wele aus mißvergnügten Schweden beſtanden, auch völlig zuverläſſig ſeien, aber der Graf hatte natürlich einen ſol<hen Argwohn zurlägetvieſen und ſich für die Ehre und Treue ſeiner Reiter verbürgt. Ex hatte freili< nicht leugnen mögen, daß er für die beiden unbekannten Ritter, die ſich ihm angeſchloſſen, nur inſofern gut ſagen könne, als er ihren Handſchlag verz traue.

E83 bedarf bei einer heimlichen Umgehung, die unter dem Schuhe der Dunkelheit vor Tage8anbruch begonnen wird, nux eines Verräthers, um den ganzen Anſchlag verz nichten zu können; gelingt es ihm, ſih von der Truppe unbemerkt zu entfernen und zum Feinde zu gelangen, ſo fann derſelbe mit leichter Mühe der Truppe einen Hinter= halt legen.

Der Graf proteſtirte jedoh dagegen, Männer, die ev in ſeine Dienſte genommen, dadur<h auf's Empfindlichſte zu beleidigen, daß man ihnen einen ſolchen Argwohn zu erkennen gab. „Jh werde den mir einmal evtheilten ehren= vollen Auftrag an keinen Anderen abtreten,“ rief er, „Und ebenſo wenig auf einen bloßen Verdacht hin zwei brave Männer dadurch beſchimpfen, daß ih ſie von dem Nitt ausſ<hließe, ih werde meine Augen offen haben, nehme aber jeden Zweifel jeßt für einen Schimpf, den man meiner Fahne bietet.“

Mit dieſer Erklärung mußte der Streit entſchieden ſein, wollte Margaretha nicht einen Zwiſt im eigenen