Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 107

Lager heraufbeſchwören, aber der peinliche Eindru>, den die Erörterung hervorgerufen, war durch das ſpäter erfol= gende Geſpxäh mit Edda und Freia in ihr aufgefriſcht worden. Die beiden Mädchen hatten freilich ihre Zweifel an der Zuverläſſigkeit der beiden Ritter widerlegt, aber in dieſem Augenbli>, wo Margaretha zittern mußte, daß der Schaar Brahe’s ein Unglü> begegnet ſei, überkam es ſie wie eine düſtere Ahnung, daß mit dem Fehlſchlagen der Umgehung auch die S<hlacht verloren ſein werde. Hatte auch kein Verrath ſtattgefunden, hatte der Feind zufällig die Abſicht Brahe's entde>t, ſo-war dieſe Abtheilung für ſie verloren, ſie war jedenfalls längſt in einen Hinterhalt gelo>t und vernichtet. Von der Höhe, auf der Marga= retha mit ihrem Gefolge jeßt hielt, war deutli<h zu erfennen, daß das Centrum ihres Heeres bereits vor dem Anprall des Feindes zurücgewichen, daß man die beſten Kräfte aufgehoben, ein Durchbrechen der Mitte noh zu verhindern.

König Albrecht ſchien es darauf abgeſehen zu haben, das Heer dex Königin zu gertheilen; gewaltige Reiter= maſſen ſtürmten gegen die bereits ſ{wankenden Kolonnen Fußvolf des Centrums, ihr Ziel ſchien das Zelt der Kü= nigin zu ſein, König Albrecht dürſtete dauach, die Feindin perſönlich in ſeine Gewalt zu bekommen.

Eine feſt geſchloſſene Schaar däniſcher Ritter wirft ſich den Angreifern entgegen, die Schweden theilen ſi<h, und während dort ein Wald von Lanzen ſich gegen die Dänen ſenkt, bricht eine glänzende Ritterſchaar, an ihrer Spihe dex König, dur< die Jntervalle der Fußtruppen und