Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 109

die ſhäumenden Fluthen des Bergſtromes geſtürzt, als fich den Reitern König Albre<t’s ergeben. |

Jubelruf braust dur<h die Reihen- der Dänen und Norweger, im Rü>ken der ſie bedrängenden Feinde ſtürmt die gepanzerte Schaar Brahe’3 gleich einer blißenden Kas= fade von den Höhen herab, verwirrt, betäubt ſtußen die Krieger Albre<ht’s und ſtäuben aus einander, flüchtige Maſſen reiten die eigenen Truppen nieder, es ballen \i<h ganze Knäuel von Flüchtigen zuſammen, die niht wiſſen, wohin ſie ſi< wenden follen, von allen Seiten droht der Feind. :

König Albrecht hat mit ſeiner Schaar die Wagenburg erreicht, als der Jubel der Feinde in ſeinem Rücken ihm verkündet, daß den Seinigen ein Unheil geſchehen. Das Zelt der Königin ift leer, und wie er ſi< umſchaut, ſieht er ſeine ſiegreichen Truppen zerſprengt, flüchtig, ganze Koz lonnen ſtre>en die Waffen.

Er ſpornt ſein Roß, ſich mit der Nitterſchaar, die ihn begleitet, durchzuſchlagen, da ſieht ex vor ſi<h auf der Höhe die Königin mit ihrem Gefolge, nur von wenig Gez wappneten geſ<hüßt, und ſchadenfroh erglüht ſein Auge hat er auh die Schlacht verloren, ſeine Feindin iſt in ſeiner Gewalt, das iſt ſo gut wie ein Sieg — iſt Mar= garetha ſeine Gefangene, ſo muß ihr Heer von ihm den Frieden evbetteln.

Der König weiß es, daß Margaretha ihm niht ent= rinnen kann. War au< der Königin und ihren Heerfüh= rern von dieſem Punkte aus die vom Bergwaſſer durch= ſtrömte Schlucht verborgen geblieben, ſo kannte Albrecht