Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

110 Der lette Folfuitger.

dieſelbe genau; er hatte ſi< dur< dieſelbe gegen jede Untz gehung geſichert geglaubt. „Da iſt die Dänin!® rief ex, „dieſe Beute kann uns niht entgehen!“ und die Roſſe _\pornend, daß ſie bluteten, ſtürmte die Nitterſchaar vorwärts.

Graf Brahe hatte, als ex tie ein Unwetter von den Höhen niederbrac, die Gefahr niht bemerkt, die den Zelten der Königin drohte, jeht aber ſah er die Reiterſchaaxr, welche von dort aus gegen die Schlucht ſteuerte, und ahnend, was vorgehe, ließ er die Trompeten ſhmeltern und ſprengte vorwärts, die Königin zu retten.

Es war ein entſehlicher Moment für die Königin und ¡ihre Damen, eben noh aus tiefſter Verzweiflung aufjauch= zend, hatte der nächſte Augenbli> neuen, no<h furchtbareren Schrecken für ſie, und das in zitternder Angſt ſpähende Auge erkannte, daß keine Rettung mögli; ehe Brahe mit ſeinen Reitern herankommen konnte, vermochte König Albrecht ſchon ihre Wache niedergehauen und mit ſeinen Gefangenen die Flucht ergriffen zu haben; zwiſchen der Königin und Brahe war ja das reißende Waſſer, Brahe mußte einen weiten Bogen machen, ſie zu erveichen.

Schon nahen die Ritter Albrehls, ſchon ſind in den Hoh aufwirbelnden Staubwolken die Schärpen dex Ritter zu exfennen, no< wenige Minuten und die Königin iſt in ihren Händen, mag auh die Leibwache ſi hinopfern, einer dreifachen Uebermacht iſt ſie nicht gewachſen.

Es flammt düſter auf in den Augen Margaretha’s. „Lieber todt als gefangen!“ ruft ſie, „ergebt Jhr Euch, ich ſtürze mich in die Fluthen.“ Sie wendet das Noß und Edda folgt ihrem Beiſpiel, auh ſie will lieber ſtexben,