Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

— Novelle von À. Kiſtner. : 128

Helene ſtand hinter ihm, ſie nahm etwas aus ſeinem Koffer, er ſah es niht. Ex verdoppelte ſeine Anſtrengungen. Endlich ſank das Fenſter nieder, der Zug fuhr eben über eine Brü>te und über Armfeld’s Kopf hinweg flog etwas Schweres in's Waſſer.

Haſtig wandte er ſi<h um. „Was war das?“

„Shre Piſtole,“ antwortete ſeine Gefährtin ernſt.

„Helene!“ Er ſtand drohend vor ihr.

Sie ließ ſi nicht einſhüchtern, ſie ſ{<loß jeßt ſelbſt das Fenſter wieder und hüllte ſi<h fröſtelnd in ihren Mantel,

Nach einer kleinen Weile ſtre>te ſie Armfeld die Hand hin und ſagte ſanft: „Haben Sie Vertrauen zu mir ih will Jhnen helfen!“

Er fuhr auf. „J< weiß niht, was Sie eigentlich wollen ?“

Sie ſah ihn voll tiefen Mitleids an. Wie krank mußte er ſein, um dieſen harten Ton für ſie zu finden. Aber gerade auf ihr Ziel losgehend, ſagte ſie: „Sie haben wieder geſpielt, Armfeld!“

In threm Ausruf lag keine Frage, kaum ein Zweifel.

Der Unglückliche ſ{hwieg.

„Antworten Sie „nein“, wenn es nicht wahr iſt.“

Keine Antwort.

Und wiederum fragte ſie: „Wie viel iſ es?“

Er wandte ſih no< mehr ab. Jn die Eke des Wa= gens gedrüdt, ſchien ex in düſterem Schweigen verharren zu wollen.

Helene rang die Hände. „O Gott, yas ſoll i< thun? Sprechen Sie doh, Sie Unglü>kſeliger! Fühlen Sie es