Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

126 : Ohne viele Worte.

furt anfomuen ,“ ſagte Helene. „Vielleicht fann ich das Geld auf mein Haus aufnehmen, eine zweite Hypothek. Morgen wollen wir Alles ordnen. Reiſegeld müſſen Sie auh haben. Mit dem Mittagszuge können Sie nah Hambuxg fahren.“

Armfeld fügte ſih ihren Anordnungen willig und ui>te nux mechaniſch zu dem, vas ſie beſtimmte. Dann ſchlug ſie thm vox, die Nacht in Weſtendhall zu logiren, und ſtellte ihm ihre Börſe zur Verfügung. Andern Tags um neun Uhr ſolle er zu ihr kommen, ſie hoffe, daß bis Zehu Alles geordnet ſein könne.

Dagegen lehnte er ſi<h auf. Jn Weſtendhall dürfe er niht logiren, überhaupt in keinem Hotel. Würde ſein Fortgehen bekannt und faßte man Verdacht gegen thn, fo frage die Polizei zuerſt in den Hotels nah.

Aufregende, qualvolle Bedenken, Sorgen, die Helene bis zu dieſer Stunde nicht gekannt, beſchäftigten die beiden angſtvollen Menſchen no< lange Zeit.

Sie entſchloß ſi<h endli<h, Armfeld die Nacht in ihr Haus aufzunehmen. Sowie ſie am andern Tage das Geld erhalten habe und ex fort ſein würde, wollte ſie ſelbſt nah Kaxrlsruhe fahren und daſſelbe ſeinem Bankhauſe überbringen. :

Jn Frankfurt angekommen , traten ſie den Weg nach Helenens Wohnung an. Hanne, die alte Dienerin, die ihre Herrin auf dem Bahnhofe erwartet hatte, trug die Handtaſche. Sterne funkelten am Himmel und der Mond breitete ſein glänzendes Licht über die Schneefläche. Schnee, wohin man ſah. Auf den Dächern, den Väumen und