Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Novelle von A. Kiſtner. PD

Büſchen der Anlagen, kniſternd unter den Füßen dex Dahinſchreitenden. :

Niemand redete. Jeder hatte vollauf mit ſeinen Ge= danken zu thun, ſogar Hanne, die, als ſie ſich Frau Olten's Hauſe näherten, ohne daß der ihr Unbekannte Miene machte, ſi<h zu empfehlen, ihrer Dame zuſflüſterte: „Bleibt er zum Thee bei uns?“

Helene ni>te und die Umſichtige überlegte, ob für einen Gaſt au< no< etwas zur Vervollſtändigung des Theez tiſches zu beſorgen ſei.

In dem Heim der jungen Frau wax Alles in beſter Ordnung. Wohlthuende Wärme ſtrömte den Eintretenden aus Helenens Wohnzimmer entgegen. Die Einrichtung wax einfach, aber behagli<h. Ein dunklex Teppich bede>te den Boden, hübſche Stahlſtiche in Goldrahmen ſ{<hmüd>ten die Wände; braune Polſtermöbel, vor dem Sopha ein weißgede>ter Tiſch, vor den Fenſtern blühende Blumen vervollſtändigten den wohnlichen Eindru>.

„Kun machen Sie es ſih bequem, liebex Freund, ih will gleih das Fremdenzimmer für Sie herrichten laſſen, “ ſagte Helene gütig.

Hanne war ſehr erſtaunt. Wie kam ihxe Frau dazu, einen wildfremden Herrn am Abend in's Haus zu bringen und nun gar die Nacht über da zu beherbergen? Dex= gleichen war nie geſehen. Dagegen mußte ſie Einſprache erheben. Sie folgte Helenen in's Schlafzimmer und be= gann: „Aber, Frau Olten —“

Doch Helene ſagte: „Sei doch ſtill, es iſt ja Herr Aruiſfeld.“