Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Novelle von À. Kiſtner. : E TAT

möchte ein bþaar Worte auſſchreiben, meinen lebten Willen. Thun Sie mix die Liebe, hier, ſ<reiben Sie.“

Helene wollte die Erregte beruhigen, es gelang ihr nicht. Sie ſchi>te fi<h nun an, ihren Wunſch zu erfüllen. Die Feder in dex Hand erwartete ſie die Beſtimmung der Kranfen.

Frau Doktor Armfeld erſchien unentſchloſſen. Eigentz li wax es unnöthig, ein Leſtament zu machen. Dito würde ja do< Alles erben. LS

Das meinte Helene au<h und legte die Fedex nieder.

„Aber kleine Andenken möchte i<h meinen Freunden vermachen. - Auch Jhnen, liebes Kind. Was möchten Sie von meinen Silberſachen haben ?“

Helene wußte es niht. Frau Armfeld machte allerlei Vorſchläge, ohne daß man zum Entſchluß kam. Dann wünſchte ſie ein Glas Wein zu trinken, und als man es ihr brachte, wollte ſie liebex Bouillon. Sie nahm auh dieſe niht, ſondern ein Stück Schinken, Darauf wurde Beſuch gemeldet und in heiterer Plauderei über Otto?s Borzüge und ſeine glänzenden Engagements vertieft, ließ Helene thre Freundin zurü>.

Sie fand daheim auf ihrem Tiſche einen Brief aus Amerika. Mit zitternden Fingern öffnete ſie das Couvert. E3 wax ein Wechſel von hundertfünfzig Mark auf ein Frankfurter Bankhaus. Dazu von Armfeld's Hand die Worte :

„Helfen Sie mix Geduld haben. Mehr kaun ih augen= bli>lih niht ſchi>en. Grüßen Sie meine Mutter, Mix geht es niht ſ{le<t.“ ] ;