Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

: Novelle von A, Kiſtnex. i 167

So ging es eine Zeit lang fort; endlich faßten ſie fich, beſprachen nun die Einzelheiten, laſen jedes Wort auf's Neue und prieſen Otto's That.

„Da ſteht es ja ſhwaxrz auf weiß, daß er der edelſte, der beſte Menſch iſt!“

Die Doktorin wollte natürlih die foſtbare Zeitung nicht hergeben, ſo ſchrieb Helene ſich die Notiz ab. Jhre Hände zitterten noh immer, ſie vermochte die Feder kaum zu führen, und als ſie, nah Hauſe geeilt, Hanne die Miktz theilung machen wollte, fonnte ſie vor Thränen kaum ſprechen, ſo daß dieſe ganz erſtaunt rief: „Aber Frau Olten, das iſt ja eine ſehr gute Nachricht. Darüber brauchen Sie doh niht zu weinen!“

Hanne wußte nicht, obgleich ſie ſhon alt war, daß es auh Freudenthränen gibt.

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Mieze ſaß im Coupé und fuhr von Wiesbaden nah Frankfurt. Sie fühlte ſi< für den Augenbli> ſehr zev= “ fnirſ<ht, denn das ſo oft Angedrohte, das Unerhörte war geſchehen : man hatte ſie fortgeſchi>t!

Jn Mieze’'s Kommode wurde ein Packet Liebesbriefe gefunden. Bob Randon war au<h na<h Wiesbaden zurüdz gefehrt, von ihm befand ſich aber kein Brief darunter.

„Ex iſt noh der Beſte von Allen ,“ erklärte Fräulein Luiſe, welche dur<h ihr Spioniren Alle in's Unglü> gebracht hatte.

Die gefundenen Briefe waren älteren Datums, ſeit Bob wiedex guf dex Bildfläche erſchienen, hatte die Umn-