Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
211 Etwas vom Munde.
„Jüßliches Weſen“ ſ{ließen, das auf Feinfühlige ungefähr wie der beſtändige Genuß von ſüßen. Speiſen wirkt, mehr oder wenig Efel erregend. Gerade entgegengeſeßt bildet der bittere Zug ſich, wenn er au< im leßten Grunde wiederum nur durch ſeine Beziehung zum Geſchma>sſinn- erklärlih wird. Stoßen wir beim Eſſen unverhofft auf einen unangenehm \{<med>en= den Gegenſtand, ſo reißen wir unwillkürlih den Mund auf und bringen die Kinnladen aus einander, und zwar aus dem Grunde, um einer Wiederholung des unangeneh= men Geſhma>es vorzubeugen, um die Zunge, die erſt dann eigentlih zu ſ{<me>en im Stande iſt, wenn die auf ihrer Oberfläche endigenden Geſchma>tsnerven an den Gaumen gedrüd>t und an demſelben gerieben werden, von ihm zu entfernen. Nicht nux die Unterlippe entfernt fi<h dabei von der Oberlippe, ſondern dieſe ſelbſt bäumt fich in die Hbhe, und zwar wird ſie durch die ſogenannten Oberlippen= heber, Muskeln, die an den inneren Augenwinkeln ent= Jpringen und deren zwei Enden ſich einerſeits an die Naſen-= flügel, andererſeits an die Mitte der beiden Hälften der Oberlippe heften, aufwärts gezogen. Durch dieſe Muskel= bewegung werden naturgemäß zugleich die Naſenflügel in die Höhe gezogen, wodur< dann die beiden Mundfalten entſtehen, die ſcharf und tief ausgeprägt und faſt gerad= linig von den Naſenflügeln zum Munde verlaufen. Ganz derſelbe Zug entſteht nun als mimiſ<her Ausdru> des Antlißes_ bei ſehr unangenehmen, re<t eigentlich „bitteren“ Vorſtellungen und Stimmungen.
Wie bei allen mimiſchen Bewegungen des Mundes iſt