Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 81

Margaretha Olaf unſähig zur Regierung erklären laſſe und ſich ſelber die Krone von Norwegen auf's Haupt febe, Hako anzuſpornen, daß er dagegen proteſtirce — wagte es Margaretha, dem Sohne von Brenda Torſten die Krone von Norwegen vorzuenthalten, dann ſollte ihr eigener Sohn erfahren, wer er ſei, und gegen ſie das Schwert erheben ; es {var beſſer, daß der e<te Folfunger den Thron Norwegens ſich eroberte, als daß die Dänin ihn uſurpixte. So fkämpſte “das patriotiſche Gefühl des alten Nor-= wegers mit dem Haſſe deſſelben gegen den Zerſtörer ſeines häuêlichen Glüces. Die Seherin ſhüßte den Königsſohn, wenn bei ſeinem Anblic der alte Groll ſi< in der Bruſt von Niels Torſten regte, und der Alte fügte ſih. Hako verließ mit Gebhard die heimathlihen Geſtade. Sobald ſich ein Wimpel auf der Rhede von Bergen zeigte, fuhr der Alte hinaus, um zu hören, ob man ihm Nachrichten ſende, von Monat zu Monat hoffte ex, daß endlich die Kunde kommen werde, man rufe Norwegen auf, das däniſche Joh abzuſchütteln. Gebhard jedoch ſandte ihm keine Botz - [<aft, ex hörte nichts von Hafo, und als endlich die Kunde vom Tode Olaf’s wie ein Lauffeuer durch das Land ging, als die Einen erzählten, Margaretha habe Olaf ermordet, die Anderen, Olaf ſei eingekerkert, Margaretha habe vom Storthing gefordert, daß man ſie zur Königin ausrufe, es heiße aber, daß man an den deutſchen Küſten zu Gunſten eines Mannes rüſte, der ſi< für den leßten Folfunger ausgebe, da vermochte er ſein Geheimniß niht mehr zu hüten. Jn dem Wahne, der längſt erſehnte Tag der Rache breche an, verkündete er es Jedem, der es hören wollte, Bibliothek. Jahrg. 1886. Bd. VIL. 6