Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

86 Der lebte Folfunger.

Frrſinn und was er im Wahnſinn der Leidenſchaft au8= ſagte — die Warnung des Nitters Loriſſen wax überflüſſig, hier konnte Margaretha weder dur< Verheißungen Und Beſchwörungen, no< dur die Folter ein klares Geſtänd= niß erpreſſen, und was Freia anzugeben vermochte, das war nur eine Kombination aus düſteren Selbſtanklagen, wilden Verwünſchungen, bitteren Hohnworten des Kranken, Die Königin konnte niht daran zweifeln, daß ſie den Elenden vor ſich ſehe, der einſt ihr Kind geraubt und gegen ein anderes vertauſcht hatte, aber ſelbſt wenn poliz tiſche Gründe es ihr nicht verboten hätten, Hako Torſten als ihren Sohn anzuerkennen , hätte ſie es doh nie ver= mot, vox den Ständen ihrer Reiche den klaren und Un= anfechtbaren Beweis zu liefern, daß der verſtorbene Olaf ein untergeſchobenes Kind geweſen, daß Hako wirklich thr Sohn ſei. Dieſer Wahnwißige war fein Zeuge und nir= gends wax eine Bürgſchaft dafür, daß ſeine früheren Anz gaben niht der wilde Haß gegen die Dänin und gegen das Geſchle<ht der Folfunger erfunden habe.

Flößte der Kranke Ekel und Schaudern ein, ſo erſchien um fo lieblicher und ſympathiſcher das Bild der zarten, unglü>lihen Tochter, welche troß des Grauens vor ihrem Vater niht von ihm laſſen wollte, und mit rührenden _ Morten dex Kdnigin ſchilderte, wie Niels Torſten Hako niht immer gehaßt, ſondern oft ſich gezwungen habe, ihm Liebe zu zeigen, wie ſie glaube, daß bitteves Unglüd> das Herz ihres Vaters verhärtet und er ſ<hwer unter dem Haſſe gelitten, der eine dämoniſche Gewalt über ihn ge= ibt habe. Freia mußte der Königin immer wieder von