Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

92 Der lebte Folfunger.

Viſix, wex nicht auf das Wohl der Königin trinkt, deut ſoll der Profoß den Helm herunterſ<lagen.“

„Nux die Feigheit ſ<hmäht die Todten !“ entgegnete der „Enterbte“ düſter und griff na<h dem Schwerte, die Nor=iveger abzuweiſen, die auf ihn eindringen wollten, aber ſchwediſche Ritter warfen ſich dazwiſchen, die Gegner zu trennen. „Der Wein hat unſere Köpfe erhißt,“ rief der Graf, „gehen wir zur Ruhe. Kein Streit unter Waſfen= brüdern, aber in der Schlacht werdet Zhr Fremden zeigett, ob Jhr es ehrli<h meint und ob i< Euch trauen darf. Wendet lieber noh heute Eure Roſſe, wenn Fhr Bedenken hegt, und ziehet hin, woher Jhr gekommen, i< halte meine Augen offen.“

„Exprobt uns!“ verſebte der Ritter, der ſich der „Rä= <er“ nannte, und folgte ſeinem Gefährten, der, ohne eine Antwork auf dieſen verleßenden Zweifel zu geben, das Zelt verließ.

„Wüßte ih wohin,“ murmelte draußen der „Enterbte®, „it folgte dem Rath; foll ich das Schwext ziehen für ein Weib, das ſich losgeſagt vom Andenken meines Vaters? Kann ih in Reihen fechten, aus denen dex Fluch gegen mein Geſchlecht ertönt? Jh wollte, ih wäre nie geboren, oder ih hätte nie erfahren, wer ih bin!“ Y

„Hako,“ verſehte Moltke, den der Leſer wohl {hon unter ſeinem Kriegsnamen erkannt, „wer birgt Dix dafür, daß von dem, was die Leute reden, ein Funten Wahrheit iſt? Du haſt es gewußt, welcher Haß auf dem Namen dex Folkunger ruht, und haſt Dich ſelber losgeſagt von allen Anſprüchen, zu denen Dich Deine Geburt berechtigt