Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Deutſche Dogge: Gräßners Schilderung. I

cinen tüchtigen Hund anzuſchaffen. „Meine Wahl fiel“, fährt Gräßner fort, „auf eine 5 Monate alte deutſche Dogge, deren Eltern infolge ihrer Größe, Fntelligenz und Treue bei den Hundeliebhabern der ganzen Umgegend in hohem Anſehen ſtanden, zugleih aber au< wegen ihrer Bösartigkeit gefürchtet waren. Als ih den Hund ins Haus brachte, war man über ſein täppiſches Weſen und ſeinen böſen Blik nicht ſonderlih erbaut. Er hatte ſein Leben bisher in einem einſamen Hofe zugebracht, ſelten einen fremden Menſchen geſehen, niemals ein Zimmer betreten, war daher vollſtändig verblüfft, als ih ihn in die

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Deutſche Dogge (Canis familiaris molossus germanicus). 1/12 natürl. Größe.

Wohnſtube führte, und niht von der Stelle zu bewegen, nachdem er ſeine Beine, um größeren Widerſtand leiſten zu können, wie ein Sägebo> auseinander geſpreizt hatte. Nach Verlauf einiger Stunden legte er ſein unbeholfenes Weſen aber ſhon etwas ab und fühlte ſi< in ſeinen neuen Verhältniſſen ziemlih heimiſh. Troß der plebejiſchen Verhältniſſe, in denen er auſgewachſen, hat ex ſi niemals die geringſte Unreinlichkeit zu ſhulden kommen laſſen... Von ſeiner maulwurfsglänzend-ſhwarzen Farbe, nur Bruſt und Pfoten beſ aßen weiße Abzeichen, erhielt er den Namen „Tom“. Selbſtverſtändlich wurde er mein beſtändiger Begleiter

auf meinen täglichen Ausflügen. Hier entwi>elte er eine ungeahnte Lebhaftigkeit und