Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Grislibär. Baribal. 239

fi verkürzen. Jhre Färbung iſt ein glänzendes Shwarz, welches jedoch zu beiden Seiten der S<hnauze in Fahlgelb übergeht. Ein ebenſo gefärbter Fle>en findet ſih oft auh vor den Augen. Seltener ſieht man Baribal3 mit weißen Lippenrändern und weißen Streifen auf Bruſt und Scheitel. Die Fungen, welche lichtgrau ausſehen, legen mit Beginn ihres zweiten Lebensjahres das dunkle Kleid ihrer Eltern an, erhalten jedo< erſt ſpäter deren langhaarige Dee.

Der Baribal iſt über ganz Nordamerika verbreitet. Man hat ihn in allen waldigen Gegenden von der Oſtküſte bis zur Grenze Kaliforniens und vom hohen Norden bis nah Mexiko gefunden. Der Wald bietet ihm alles, was er bedarf; er wechſelt ſeinen Aufenthalt aber nah den Jahreszeiten, wie es deren verſchiedene Erzeugniſſe bedingen. Während

Baribal (VUrsus americanus). !/16 natürl. Größe.

des Frühlings pflegt er ſeine Nahrung in den reichen Flußniederungen zu ſuchen und ſi deShalb in jenen Dikichten umherzutreiben, welche die Ufer der Ströme und Seen umſäumen; im Sommer zieht ex ſih in den tiefen, an Baumfrüchten mancherlei Art ſo reichen Wald zurü>; im Winter endlih wühlt ex ſi< an einer den Bli>ken möglichſt verborgenen Stelle ein paſſendes Lager, in welchem er zeitweilig ſ{hläft oder wirklihen Winterſchlaf hält. Über legteren lauten die Angaben verſchieden. Einige ſagen, daß nur manche Bären wochenlang im Lager ſi< verbergen und ſ{<lafen, während die übrigen auh im Winter von einem Orte zum anderen ſtreifen, ja ſogar von nördlichen Gegenden her nah ſüdlihen wandern; andere glauben, daß dies bloß in gelinderen Wintern geſchieht und in ſtrengeren ſämtliche Schwarzbären Winterſchlaf halten. Sicher iſt, daß man gerade im Winter oft zur Jagd des Baribal auszieht und ihn in ſeinem Lager aufſucht. Laut Richardſon wählt das Tier gewöhnlich einen Plag an einem umgefallenen Baume, ſcharrt dort eine Vertiefung aus und zieht ſi< dahin bei Beginn eines Schneeſturmes zurü>k. Der fallende Schnee de>t dann Baum und Vär zu; doch erkennt man das Lager an einer kleinen