Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Marderhund. Maikong. 59

mittelgroßen, am Grunde weit voneinander abſtehenden, oben gerundeten Ohren, ſciefgeſtellten, rotbraunen, eirundſternigen Augen und faſt bis zum Boden herabhängendem Schwanze, von ungefähr 65 cm Leibes- und 28 em Schwanzlänge und etwa 55 em Schulterhöhe. Der Balg beſteht aus mittellangen, rauhen Grannen, welche das ſpärliche Wollhaar vollſtändig bede>en. Seine Geſamtfärbung iſt ein ziemlih gleihmäßiges Fahlgrau, welches auf dem Rü>en, zumal in der Schultergegend, wegen der hier ſ{hwarz endenden Haare dunkelt und nach unten dur< Fahlgrau in Gelblihweiß und Reinweiß übergeht. Die Augen-

gegend iſt lichter, gelblihweiß; die Dhren ſind außen am Grunde rötlichfahl, an der Spiße

Maifkong (Canis canerivorus). "« natürl. Größe.

braunſchwarz, innen mit gelbweißen Haaren beſeßt und licht gerandet. Sehr dunkle Färbung haben auch die Lippen und die Schnauzenſpiße, ein Kinnfle>en und die Läufe bis zum Hand- oder Ferſengelenke herab; ein vollſtändiges Kreuz in der Schlüſſelbeingegend, welches von der Kehle an bis zur Oberbruſt herabreicht und ſeitlich in ziemlich breiten Streifen bis gegen die Achſeln hin ſi fortſeßt, ſieht gelblichweiß aus. Die einzelnen Haare ſind gelblich oder weißlih an der Wurzel, ſodann grau und endlich dunkel zugeſpitzt.

Schon die Spanier ſollen dieſen Wildhund auf den Antillen als Haustier vorgefunden haben. Seitdem iſt er von dort verſhwunden; noch gegenwärtig aber wird er, falls Schomburgks Angabe begründet iſt, von vielen Fndianern wenigſtens als halbes Haustier benußt. „Bergreiche Gegenden“, ſagt genannter Forſcher, „mit dazwiſchen geſtreuten waldigen Steppen ſowie die Umſäumung der Savannenflüſſe ſcheinen der Lieblingsaufenthalt des ſchla uen und klugen Tieres zu ſein. Dort lebt und jagt es in ganzen Koppeln. Fn der offenen