Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Chapmans Tigerpferd. Zebra. Grevys Zebra. 81

Das Zebra oder Bergpferd (Equus [Asinus] zebra, Hippotigris zebra und antiquorum), welches etwa die gleihe Größe hat, iſt am ganzen Leibe geſtreift und hierdur< leiht von dem Dauw zu unterſcheiden. Bei genauerer Unterſu<hung ergeben ſih übrigens noh andere Kennzeichen. Es hat in ſeinem Leibesbaue weniger Ähnlichkeit mit dem Pferde als vielmehr mit dem Eſel, und zwar vorzugs3weiſe mit dem Dſchiggetai. Der auf ſchlanken, gut gebauten Beinen ruhende Leib iſt voll und kräftig, der Hals gebogen, der Kopf kurz, die Schnauze wulſtig, der Schwanz mittellang, ſeiner größten Länge nah kurz und nur gegen das Ende hin lang behaart, alſo dem Eſelſhwanze ähnlich, die Mähne dicht,

Dauw (Equus burchellii). 1/6 natürl. Größe

aber ſehr furz. Auf weißem oder hellgelblihem Grunde verlaufen von der Schnauze an bis zu den Hufen Querbänder von glänzend ſ{hwarzer oder rotbrauner Färbung; nur die Hinterſeite des Bauches und die Jnnenſeite der Oberbeine ſind niht gebändert. Der dunkel braunſhwarze Längsſtreiſen auf dem Rücken iſt ebenfalls vorhanden; ein zweiter verläuft längs des Unterleibes,

Grevys Zebra (Equus [Asinus] greyyi) endlih iſt der nähſte Verwandte des Zebras; indeſſen ſind die Streifen bei ihm viel zahlreicher und ſchmäler als beim Bergpſferde.

Wahrſcheinlih war es das Zebra, welches den Europäern zuerſt bekannt wurde. Ob der Hippotigris, welchen Caracalla tötete, gerade dieſer Art angehörte, läßt ſich nicht behaupten, da die Beſchreibung dieſes Tieres niht genau genug iſt. Auch ein ſpäterer

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. II. 6