Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2, page 549

Haſelhuhn. Prairiehuhn. 507

Sommers anrichteten. Die Bauernkinder oder die Negerbuben waren vom Morgen bis zum Abend beſchäftigt, mit Hilfe von Klappern die unwillklommenen Gäſte zu vertreiben, und allerhand Fallen und Schlingen wurden gebraucht, um ſie zu fangen. Fn jenen Tagen geſhah es häufig, daß zur Winterzeit Prairiehühner ins Gehöft des Farmers kamen und hier mit den Hühnern fraßen, daß ſie ſi< auf den Häuſern freiwillig niederließen oder in den Straßen der Dörfer umherliefen. F< erinnere mich, daß man mehrere in einem Stalle fing, den ſie, Putern nachfolgend, freiwillig aufgeſucht hatten. Jm Laufe desſelben Winters erlegte ein Freund von mix 40 Stüc von ihnen, zu dem einzigen Zwe>e um

Prairiehuhn (Tetrao cupido). 1% natürl. Größe.

ſich im Büchſenſchießen zu üben; denn er hielt es niht der Mühe wert, die erlegten aufzunehmen: ſo überſättigt war er und alle ſeine Familienmitglieder mit dem Wildbret jener Hühner. Meine eignen Diener zogen fetten Spe> dem Braten der Prairiehühner vor.“

Dieſe Erzählung klingt auffallend genug, wenn man weiß, daß ſie ſi<h auf dasſelbe Land bezieht, in welchem man vor mehr als zwei Menſchenaltern das Stü dieſer Hühner für einen Cent faufen fonnte, wo gegenwärtig aber kaum noh eins gefunden wird. Auch die Prairiehühner haben Kentucky verlaſſen und ziehen ſih, wie die Fndianer, weiter und weiter nah Weſten zurü> um den Mordgelüſten des weißen Mannes zu entgehen. Fn den öſtlihen Staaten, wo ſie noh vorhanden ſind, danken ſie ihr Beſtehen nur Jagdgeſeben, die man zu ihrem Schuße erlaſſen hat.

Abweichend von den bisher beſchriebenen Familienverwandten bewohnt das Prairiehuhn ausſ<ließli< wald: und baumloſe Ebenen. Dürre, ſandige Strecken, die nur ſpärlich